Chronik

Wissenswertes aus 102 Jahren Geschichte des Obst- und Gartenbauvereins Elversberg e.V. 

Von 1905 bis ca. 1948-50, waren die Mitglieder überwiegend Hausbesitzer, die ihre Hausgärten landschaftlich nutzten und vorwiegend Gemüseanbau, Kleintier- und Schweinehaltung betrieben. Auch Ziegen und Schafe wurden in den Stallanbauten der Grubenhäuser gehalten. 

Beruflich waren die Mitglieder überwiegend Bergleute und Hüttenarbeiter. Sie gehörten der Landwirtschaftskammer des Landes an und wurden als Teilselbstversorger bezeichnet. 

1917 machten 18 Mitglieder den Neuanfang und belebten den OGVE
Grund: die Gemeinde stellte dem Verein den gerodeten nördlichen und südlichen Galgenberg zur Belegung und Nutzung von Kleingärten gegen Pachtgebühr zur Verfügung. 
Der Besitz von eigens verwalteten Pachtgärten wurde wahrscheinlich deshalb als Gründungsjahr festgehalten. 
Geschichtlich entsprach es absolut nicht der Wahrheit denn 1905 war das eigentliche Gründungsjahr das man als gegeben ansehen muss. 
Bis in die fünfziger Jahre wurden in den Gärten der Pächter und Mitglieder hauptsächlich Gemüse und Obst angepflanzt. In einigen Gärten auch Rosen und andere Blumenarten.

Ab den 60er Jahren wandelten sich die Gärten in Wochenend- und Freizeitgärten um. Es wurde mehr Wert auf einen blühenden Garten gelegt. Der Gemüseanbau ging stark zurück. Heute sind es Wochenendwohngärten mit hübschen Gartenhäusern in einer gepflegten Gartenanlage, die der Erholung und der Freizeit der Familie dient. 

1913 fand die erste Rosen- Obst- und Gemüseschau in Elversberg statt 
1924 war die saarländische Rosen und Blumenschau in der Bürgerhalle (Barons Wirtschaft in Elversberg) 
1928 folgte die nächste Rosen- und Blumenschau im Saal Schley in der Friedrichsstrasse 1
1947 Neubeginn am 9.3. im Lokal Abel nach dem Krieg 
Am Erntedankfest erfolgte die erste Ausstellung von Rosen, Obst und Gemüse in der Turnhalle Elversberg nach dem Kriege. 
1948 erhielt des OGVE von der Forstverwaltung St.Ingbert die gerodete Fläche am Bayrischen Wald in Pacht zur Gartennutzung übertragen. Die heutige Anlage Bayrischer Wald 1, 2 und 3. 
1952 Teilnahme des OGVE am Festzug 100 Jahre Elversberg mit einem Rosen- und Dahlien – Festwagen reich geschmückt. 
1966 legte der Verein den Rosenlehrgarten am unteren Galgenberg an. In späteren Jahren Verlegung an den Galgenbergturm als Rosen und Besuchergarten für Jedermann, der viel Aufwand und Pflege bedurfte.
Dann 2005 die Rückgabe desselben an die Gemeinde. 
Die aktiven Mitglieder konnten für die Arbeit im Rosengarten nicht mehr motiviert werden und es entstanden hohe Kosten für den Verein die ohne Sponsor und Mithilfe der Gemeinde nicht erbracht werden konnten. 
1969 Am 18.7. Rosen und Blumenschau im katholischen Pfarrheim Elversberg 
1970 Am 18.2. wurde die Frauengruppe ins Leben gerufen, als 1. in einem saarländischen Gartenbauverein. Besteht in lockerer Form bis Heute! 
1970 Im März dieses Jahres erschien erstmalig das Vereinseigene Informationsblatt „Elversberger Gartenfreund“ 
1970 Im August wurde das Pachtgelände am alten Friedhof abgesteckt und für Pächter freigegeben. Die heutige Anlage 70 mit 12 Nutzungsgärten! Wasser und Strom wurde in Eigenarbeit in die Gärten verlegt. 
1970 Die integrierte Wandergruppe des OGVE führte am 13.9.1970 ihre erste Volkswanderung durch. 19 weitere folgten bis zur Trennung der Sparte 1990. 
Eine Neubelebung ab 2002 war nicht erfolgreich. 
1971 Die Galgenberg Nutzungsgärten erhielten ihre Wasseranschlüsse 
1976 Kreisrosenschau in der Glückaufhalle Elversberg. Ausrichter war der OGVE. 
1976 Anlage Schüren war vermessen und wurde den Pächtern (Nutzern) übergeben. 
1983 Kreisrosenschau in der Glückaufhalle mit Rosenball und Wahl der Rosenkönigin. 1.Elversberger Rosenkönigin Kerstin Harck 
90er. In diesen Jahren fanden im Festzelt am Galgenberg verschiedene Sommerfeste statt, mit Feuerwerk „Turm in Flammen“
1992 75 Jahre Obst- und Gartenbauverein Elversberg im Festzeit auf dem Galgenberg. 3 Tage Jubel, Trubel, Heiterkeit. 

Ab 2001 fanden regelmäßig Vereinsfahren an verschiedene Orte statt. Hier zu zählten zum Beispiel zum Rosenfest und Rosenkorso in Steinfurt oder ins Elsass nach Saverne (Rosengarten) und Kanalschifffahrt zum Schiffshebewerk Lützelburg. Außerdem nahm der OGV an den Kindertagen und dem Karnevalsumzug in Spiesen.

Während der Corona-Pandemie stand bzw. steht das Vereinsleben zumeist still. Die Sprechstunden und der Stammtisch im Kelter Haus waren zeitweilig ausgesetzt. In 2022 wollen wir wieder gemeinsam ins Vereinsleben starten.

Kelterhaus und Brennerei

1951 wurde im alten Spritzenhaus der Feuerwehr eine moderne Kelteranlage und Brennerei installiert. 
1952 Im ersten Jahr der Inbetriebnahme wurden 88 Ztr. Obst verarbeitet. Ergab 1.468 Ltr.Apfelsaft.24 Ztr. gekochte Latwersch (Pflaumenmus), sowie 347 Ltr. Obstbrände. 
1955 Wurde der Ertrag verbessert auf 1.600 Ltr. Apfelwein. 
5.500 Ltr. Süßmost, 22 Ztr. Latwersch (Pflaumenmus). 
490 Ltr Obstbrände. 
1965 Stellte die Gemeinde Elversberg dem OGVE in der Schulstraße jetzige Wilhelmstraße einen Bauplatz kostenlos zur Verfügung. Es entstand das Kelterhaus wie wir es bis 2001 kannten. 
Die alte Kelterei und Brennerei im Feuerwehr Spritzenhaus entsprach nicht mehr den hygienischen Vorschriften. 
Der Neubau wurde in Eigenregie von Mitgliedern erstellt. 
1968 Erwirtschaftete das neue Kelterhaus und Brennerei 1300 Ltr. Saft und 897 Ltr. Obstbrände. 
2001 Endgültiger Kauf des Kelterhauses. Sofortiger Renovierungsbeginn und Sanierung der Räumlichkeiten Innen- u. Außen. 
2005 Beendigung der Sanierung und Umbau. Entstanden ist ein Gesellschafts- (Versammlungsraum) mit neuen Toilettenanlage und Büroraum. Das Dach wurde neu eingedeckt. Außenwände verputzt. Neue Wasser und Gasleitungen. Neue Heizungsanlage. Generalüberholung des Brennofens und noch vieles mehr. Heute ist unser Vereinsheim „La Distelleria“ ein Schmuckstück und eine wertvolle, schuldenfreie Immobilie des OGVE.